Der Verein konnte im Rahmen einer Projektgruppe der SDU als Sachverständiger im Jahr 2021  im Landtag von NRW  fungieren und hierbei eine Stellungnahme bezüglich der Reform des Studienganges Rechtswissenschaften abgeben.

Wichtige Punkte zur Reform

1. Bedeutung von Legal Tech: Der Antrag betont die hohe Relevanz von Legal Tech in der juristischen Ausbildung. Legal Tech umfasst digitale Technologien und Software, die juristische Dienstleistungen effizienter gestalten. Dies ist ein wesentlicher Fortschritt, der im bisherigen Entwurf des Justizministeriums nicht klar genug berücksichtigt wird.
2. Konkretisierung der Prüfaufträge: Der Antrag könnte jedoch konkreter formulieren, welche Maßnahmen und Prüfungen genau von der Landesregierung erwartet werden. Die derzeitige Formulierung lässt Interpretationsspielraum, der zu unterschiedlich breiten oder engen Auslegungen führen könnte und damit möglicherweise hinter den eigentlichen Erwartungen zurückbleibt – insbesondere was die Formate und Inhalte der Ausbildung betrifft.
3. Klare Begriffsdefinitionen: Eine konsistente und eindeutig definierte Sprache ist essenziell, um Missverständnisse in der Diskussion um „Digitalisierung“ und „Juristenausbildung“ zu vermeiden. Der Antrag sollte klarstellen, was genau unter „digital“ verstanden wird: Bezieht es sich auf die Lehrmethoden, die juristischen Inhalte oder die Anwendung digitaler Werkzeuge in der Praxis? Diese Klarheit ist notwendig, um die Begriffe „digitale Kompetenzen“ und „Datenkompetenz“ im Kontext des Referentenentwurfs und einer geplanten Änderung des Deutschen Richtergesetzes besser zu verstehen.
4. Relevanz von Legal Tech verdeutlichen: Es ist wichtig, die umfassende Relevanz von Legal Tech zu unterstreichen. Oftmals wird Legal Tech nur punktuell wahrgenommen, etwa in speziellen Gerichtsentscheidungen oder in den durch die Covid-19-Pandemie initiierten digitalen Gerichtsverhandlungen. Der Antrag sollte aufzeigen, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist und Legal Tech in einem größeren gesellschaftlichen Kontext von Bedeutung ist. Durch diese Einordnung könnte eine fundierte Grundlage für Diskussionen geschaffen werden, die zu einem tieferen Verständnis und breiterer Akzeptanz führen.
5. Einbindung von Legal Tech in die Ausbildung: Der Antrag erkennt die Notwendigkeit an, Legal Tech in die juristische Ausbildung zu integrieren und dies durch geeignete Formate und Inhalte umzusetzen. Um die Debatte weiter voranzutreiben, hat recode.law verschiedene Formate für die Legal-Tech-Ausbildung bewertet und Vorschläge gemacht, wie diese Inhalte effektiv vermittelt werden könnten.

Ihr wollt die ganze Stellungnahme lesen? Diese findet ihr hier.